Hände weg vom Handschuhsheimer Feld!

Die Interessengemeinschaft Handschuhsheim hat mit großer Bestürzung die Überlegungen der Stadtverwaltung und der Universität zur Kenntnis genommen, die aus den 60er Jahren stammende Planung der Zerstörung des Handschuhsheimer Feldes durch einen Nordzubringer wieder auszugraben. Anstelle des Autobahnzubringers mitten durch das Handschuhsheimer Feld soll jetzt ein entlang des Neckarkanals verlaufender und dann durchs Feld bis zur "Querspange" verschwenkter sogenannter "Kleiner" Nordzubringer die Verkehrsprobleme im Universitäts- und Klinikgebiet verringern.

Die Folgen eines Nordzubringers, wo immer er verläuft, bedeuten für das Handschuhsheimer Feld
- eine schwere Beeinträchtigung der Gartenbaubetriebe
- ein erhöhter Siedlungsdruck auf das freie Feld
- die Zerstörung eines beliebten Naherholungsgebietes
- eine dauerhafte Störung der angestrebten Biotopvernetzung.

Obwohl nach den Ausführungen der Universität "ein neuer Autobahnzubringer erheblichen zusätzlichen Verkehr und einen erheblichen Störfaktor bedeuten würde", favorisiert sie eine 5. Neckarquerung mit Anbindung an den Autobahnanschluss Rittel, die eine zusätzliche Verkehrsbelastung von 22.000 Fahrzeugen pro Tag bedeutet. Die jetzige Belastung wird also nicht verringert, sondern vergrößert. Jeder Neu- oder Ausbau von Straßen von und zum Universitäts- und Klinikgebiet führt zwangsläufig zu erhöhtem Autoverkehr. damit zu mehr Stellplatzbedarf und erhöhter Parkplatznot.

Aus Sicht der IGH bieten sich folgende Alternativen zu einer schrittweisen Reduzierung der Verkehrsprobleme an:

- die sofortige Einführung eines Job-Tickets
- die selbst vom Rechnungshof mehrfach angemahnte Parkraumbewirtschaftung
- die längst überfällige Straßenbahnanbindung des gesamten Universitäts- und Klinikgebiets
- der Bau (auch) von Wohnungen anstelle der Parkpaletten an der Berliner Straße, wodurch das Pendleraufkommen nachhaltig reduziert wird.

Um der Handschuhsheimer Bevölkerung die Tragweite der anstehenden Entscheidungen darzulegen. planen wir zusammen mit weiteren engagierten Gruppen und Betroffenen eine öffentliche Informationsveranstaltung am Dienstag, 11.09., 20 Uhr, im Gemeindesaal der Friendeskirche, zu der wir die Stadtverwaltung und die Universität einladen werden.