Rechtsextremismus

 in Heidelberg –    gibt’s das?

 

 

Der Name Heidelberg steht für das weltberühmte Schloss und die malerische Altstadt, für Deutschlands älteste Universität und modernste Forschungs-einrichtungen, für geschichtsträchtige Gassen und eine quirlige studentische Szene. So wirbt die Stadt gerne für  das Kongress- und Touristenzentrum Heidelberg.

Burschenschaften werden in der Touristenidylle und Intellektuellenstadt häufig als pittoreskes und harmloses Relikt aus dem 19. Jahrhundert wahrgenommen. Nicht immer zu Recht.

Wenn der Blick vom Schloss über die Altstadt auch auf die prächtigen Villen am Schlosshang fällt, wäre mancher Besucher erschrocken zu erfahren, welches Gedankengut aus vergangen geglaubten Zeiten dort heute gepflegt wird.

Direkt unterhalb des Schlosses hat die „pflichtschlagende“ Burschenschaft Normannia ihr großzügiges Haus. Die farbentragende  Studentenverbindung bekennt auf ihrer Website: „Höchster Einsatz für Volk und Vaterland ist uns ewig gültige Pflicht.“

Für Samstag, den 10.7.2004 plante die Normannia ein Seminar über das Thema „Deutschland in der Globalisierungsfalle!?“

Was auf den ersten Blick sachliche Informationen zu aktuellen Problemen erwarten lassen könnte, lässt wachsame Bürger bei dem Blick auf die Referentenliste auf-horchen:

Alle Vortragenden publizieren in rechtsextremistischen Zeitschriften bzw. sind schon durch neonazistische und antisemitische Äußerungen hervorgetreten.

So z. B. ist Karl Richter Redakteur der 1951 von ehemaligen SS-Sturmbannführern gegründeten Zeitschrift „Nation + Europa“, des „bedeutendsten Strategie- und Theorieorgans im rechtsextremistischen Lager“ lt. Verfassungsschutzbericht 2001. Michael Nier, 1999 Kandidat der NPD für den sächsischen Landtag, ist ebenfalls Autor der Zeitschrift Nation + Europa, die in ihren Artikeln antisemitische und neonazistische Ideen verbreitet. Auch die beiden anderen für Samstag geladenen Gäste sind aus einschlägigen Publikationen bekannt (Eberhard Hamer in „Junge Freiheit“, Gerhoch Reisegger in der NPD-Zeitschrift „Deutsche Stimme“).

 

Auch wenn dieses Seminar (lt. RNZ vom 9.7.) kurzfristig abgesagt wurde-

Vorsicht ist allemal angebracht: Da es sich um die "1. Heidelberger Gespräche unterm Schloss" handeln sollte, wird deutlich, dass weitere Veranstaltungen geplant sind. Schon des öfteren hat die Normannia ihre politische Gesinnung deutlich gemacht, z.B. durch das Verteilen der "Tätervolk-Rede" des Bundestags-abgeordneten Hohmann.

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Die Heidelberger BürgerInnen sind aufgerufen, die Verbreitung solchen Gedankengutes nicht unwidersprochen hinzunehmen.

Kommen Sie zur Kundgebung

am Samstag, 10. Juli, 11:30 Uhr auf den Kornmarkt